Unser Streben ist es, um in den kommenden Jahren große Mengen Schlick aus dem Ems-Dollart Ästuar zu entziehen. Das bedeutet, das wir pro Jahr mindestens eine Million Tonnen Schlick (Trockenmasse) aus dem Wasser zu entfernen wollen. Das Wasser im Ems-Dollart enthält viel zu viel Schlick wodurch Pflanzen und Tiere sich hier nicht optimal entwickeln können. Durch die Entnahme von Schlick aus dem Wasser erhoffen wir uns eine ökologische Verbesserung.
Der Frage was man mit diesen enormen Mengen Schlick anschließend macht gehen wir nach im Innovationsprogramm Nützliche Verwertung von Schlick. Darin suchen wir nach sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten damit nicht nur die Natur profitiert sondern sich auch ein regionaler Wirtschaftsvorteil ergibt. Wir betrachten den Schlick dabei nicht als Problemstoff sondern als wertvollen Grundstoff.
Schlick setzt sich im Ästuar und in den Häfen am Ems-Dollart ab. Wir experimentieren mit Anwendungen des Schlicks und lernen in Pilotprojekten mehr über den Umgang mit dem Material.
Dabei versuchen wir mit einem offenen Blick auch Anwendungsbereiche zu suchen und untersuchen die in erster Linie als weniger interessant eingeschätzt werden. Manchmal können auch diese – möglicherweise in angepasster Form- einen wichtigen Beitrag liefern um das Schlickproblem zu lösen.
In der Beurteilung der verschiedenen Maßnahmen werden nicht nur die Kosten und direkten Nutzen betrachtet, sondern versuchen wir auch weitere gesellschaftliche Belange abzuwägen. Auswirkungen auf die Natur, die Umwelt oder den Arbeitsmarkt binden wir in die Beurteilung mit ein.
Einige Maßnahmen erscheinen vielversprechend, aber alle müssen erst in Praxisversuchen untersucht werden. Folgende Maßnahmen werden im Innovationsprogramm erforscht und befinden sich in Vorbereitung oder schon in der Durchführung:
Es ist gut vorstellbar das sich in der Zukunft noch andere Anwendungsbereiche für den Schlick finden lassen.
Wir machen erst einen Anfang mit unseren Untersuchungen und Praxisversuchen. Wenn sich herausstellt, das die Maßnahmen sowohl technisch als auch finanziell und rechtlich realisierbar sind wollen wir diese auch in einem größeren Umfang weiter vorantreiben. So arbeiten wir an unserer Zielstellung um langfristig große Mengen Schlick aus dem Ästuar zu entziehen. Dabei arbeiten wir intensiv mit anderen Sektoren wie Landwirtschaft oder der Wirtschaft zusammen.
Im Innovationsprogramm betrachten wir alle Glieder in der Schlickkette: wie können wir den Schlick aus den System entnehmen? Welche Bearbeitungsschritte sind notwendig? Wie organisieren wir den Transport?
Das wir den Schlick als einen Grundstoff anstatt eines Abfallprodukts bewerten passt gut in die Philosophie der Kreislaufwirtschaft: dabei wird davon ausgegangen das Materialien und Grundstoffe weitestgehend wiederverwertet werden und Abfall weitestgehend vermieden wird.